Resilienz - das Immunsystem der Seele
Resilienz bezeichnet die Eigenschaft, in elementaren Krisen – aber auch im Alltagsstress – rasch in einen seelischen Normalzustand zurückzukehren ohne dauerhaften Schaden zu erleiden. Nicht nur in der heutigen Zeit eine wichtige Eigenschaft. Auch eine Suchterkrankung stellt die eigene Resilienz stark auf die Probe.
Es lohnt sich daher, seine eigenen Resilienzfaktoren zu kennen und das eigene Stresslevel im Blick zu behalten. Das sahen auch die 15 Seminarteilnehmer:innen so, die sich Mitte November im Schönstattzentrum Oermter Marienberg eingefunden haben, um sich mit der eigenen psychischen Widerstandskraft zu beschäftigen.
Seminarleiterin Verena Krotoszynski – selbst Kreuzbund-Gruppenleiterin und Betroffene – führte durch das kurzweilige und informative Tagesseminar. Die wichtigste Botschaft: Resilienz ist kein fester Zustand, der einmal erlangt werden kann (oder auch nicht), sondern ein lebenslanger flexibler Prozess, für den du jeden Tag etwas tun kannst. Es ist nie zu spät, die eigene Resilienz zu fördern und damit aktiv etwas FÜR die eigene Krisenfestigkeit, Rückfallprävention und Lebenszufriedenheit zu tun.
Resiliente Menschen ...
- verfügen über ein Grundvertrauen gegenüber sich selbst
- sind in der Lage, stabile Beziehungen und soziale Kontakte zu pflegen
- haben ein gesundes Selbstwertgefühl
- besitzen eine entspannte Gelassenheit und gute Selbstregulationsfähigkeit
- sind interessiert, offen für Neues
- blicken optimistisch in die Zukunft
- sind in der Lage, sich realistische Ziele zu setzen und sie mit der nötigen Selbstdisziplin zu verfolgen
- können auch Rückschlägen und negativen Erfahrungen etwas Positives oder Lehrreiches abgewinnen
- sind im Allgemeinen glücklicher, kreativer, stress- und sorgenfreier
- Resilienz verhindert unrealistische Ängste und negatives Gedankenkarussell
Die 7 Säulen
Die „7 Säulen der Resilienz“ ist ein bekanntes Modell und wertvolle Orientierung, um zu verstehen, was Resilienz ausmacht und wie ich sie aktiv fördern kann. Jede einzelne Säule haben wir uns angeschaut, eigene Erlebnisse und Förderfaktoren gesammelt und daraus stärkende Faktoren für die eigene Abstinenz abgeleitet.
Selbsttest "Wie stressbelastet ist mein Leben?"
Im Alltag fällt es uns oft kaum auf, wie viel (versteckter) Stress unser Leben enthält. Und dass auch positive Erlebnisse wie z.B. eine Heirat, Familienzuwachs oder persönliche Bestleistungen „Stresspunkte“ gibt, ist nicht jedem bewusst. Der Selbsttest ist daher eine anschauliche Darstellung, die zudem Rückschlüsse über die psychische Belastung und das eigene Erkrankungsrisiko (bzw. Rückfallrisiko) zu ermitteln.