In der Gruppe „Eltern helfen Eltern“ treffen sich Eltern von suchtmittelabhängigen oder -gefährdeten Kindern. Dabei ist es egal, ob diese Kinder erwachsen oder heranwachsend sind. Meistens sind diese Kinder über 18 Jahre alt und wohnen (noch) zu Hause. Manchmal sind sie auch ausgezogen.
In der Gruppe können sich Eltern in Ruhe mit andern Eltern austauschen. Es sind Eltern dabei, deren Kinder den Weg aus der Sucht geschafft haben und andere, die noch am Anfang stehen. Alle Eltern sind gern gesehen, die Hilfe nötig haben und suchen. Und auch Omas und Opas sind herzlich willkommen! Die Gruppe „Eltern Helfen Eltern“ besteht seit über 10 Jahren und wird von Eltern gerne angenommen. In dieser Gruppe sind nur Angehörige und keine Suchtbetroffenen.
Gesprächsthema sind oftmals Ängste dieser Eltern. Habe ich bei der Erziehung versagt? Wo habe ich Fehler gemacht? Hätte ich anders reagieren müssen in verschiedenen Situationen? Wie kann ich meinem Kind helfen, was muss geändert werden? Es sind viele Fragen und noch mehr Sorgen und Nöte.
Gedanken wie „Ich hätte das doch merken müssen?!“ oder „Wie konnte ich es soweit kommen lassen?!“, zermürben liebende Eltern oft jahrelang. Begleitet von schweren Scham- und Schuldgefühlen und zahlreichen (oft vergeblichen) Versuchen, das Kind aus der Sucht herauszuholen. Gefühle wie Wut, Angst, Trauer und Hilflosigkeit bestimmen schnell das Familienleben, wenn ein junger Mensch Gefahr läuft, eine Sucht zu entwickeln.
Egal wie behütet, umsorgt oder liebevoll ein Kind aufwächst, ein „gutes“ Elternhaus ist keine Garantie für ein suchtfreies Leben. Viele Faktoren beeinflussen die Entstehung einer Sucht. So verständlich und nachvollziehbar die Bemühungen und Sorgen der Eltern sind, früher oder später muss ein/e Heranwachsende/r für sein bzw. ihr Leben selbst die Verantwortung übernehmen. Man kann leider niemandem den Weg aus seiner Sucht abnehmen.
Wie allen Angehörigen fällt es natürlich auch Eltern schwer, bei der Selbstzerstörung ihrer Liebsten zusehen zu müssen. Umso wichtiger, dass sich betroffene Eltern Hilfe und Unterstützung suchen. Sowohl bei einer professionellen Suchtberatung, als auch in einer Selbsthilfegruppe. Das Gespräch mit Fachleuten und anderen Betroffenen kann neue Blickwinkel eröffnen oder zumindest das Gefühl geben, nicht alleine zu sein.
Besteht bereits Krankheitseinsicht und der Wunsch nach Veränderung bei dem/der Heranwachsenden? Dann wäre es ideal, wenn er/sie unsere Gruppe „Freiheit“ (für junge Suchtbetroffene bis ca. 30 Jahre) besucht.
Vor einem Erstbesuch bitte o.g. Gruppenleitung kontaktieren! Ggf. kann es durch Corona zu Abweichungen oder Einschränkugnen kommen.
Wie in einem Mobilé beeinflussen sich auch die Mitglieder einer Familie gegenseitig. Kippt eine Person z.B. in eine Abhängigkeit, bringt das das ganze Gleichgewicht im System durcheinander. Die Folge ist oft, dass alle nur noch auf das süchtige Familienmitglied schauen und sich selbst dabei vergessen.
Was sind schon die kleinen Alltagssorgen in Anbetracht eines süchtigen Angehörigen?! Doch es ist für Angehörige und für Eltern wichtig, sich auch wieder um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Nur wenn die Elternteile in sich selbst stabil sind, Selbstfürsorge, Verantwortung und Zuversicht leben, können sie auch eine wirkliche Hilfe und Vorbild für ihr Kind sein.